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Erstellt am Dienstag, 14. Juli 2015 14:05
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Geschrieben von Presseinformation der Stadt KA
Radlerforum: Austausch über Maßnahmen zur Radförderung
In Karlsruhe wird immer mehr geradelt, in machen Straßen sind deutlich mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs als Autofahrer. Im Radlerforum nahm man die Information des Stadtplanungsamts, mit der sich auch der Planungsausschuss noch diese Woche befasst, positiv entgegen. Das Expertengremium zum Thema Radverkehr trifft sich unter Leitung von Bürgermeister Michael Obert regelmäßig, um Ziele der Radverkehrspolitik und aktuelle Rad-Projekte zu diskutieren.
Karlsruhe wurde 2011 als „Fahrradfreundliche Stadt“ ausgewiesen, damals hatte die Prüfkommission des Landes darauf hingewiesen, dass mehr Fahrradstraßen eingerichtet werden sollten. 2016 steht die nächste Zertifizierung an. Bis Ende dieses Jahres, spätestens Anfang nächsten Jahres möchte die Stadtverwaltung elf Straßen beziehungsweise Straßenabschnitte als Fahrradstraßen ausweisen, in denen bislang auch schon Tempo 30 galt. Hier sind die Kriterien erfüllt, dass der Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart ist. Berücksichtigt wurden zudem die Art des Kfz-Verkehrs - überwiegend Anliegerverkehr - und die Belange der Fußgänger. In Fahrradstraßen dürfen Radler nebeneinander fahren, Autofahrer haben sich am Radverkehr zu orientieren.
Zu den künftigen Fahrradstraßen gehören unter anderem die Bismarckstraße, Seminarstraße, Hoffstraße oder auch die Sophienstraße zwischen Leopold- und Karlstraße und die Bahnhofstraße zwischen Bahnhofplatz und Beiertheimer Allee. Nach Prüfung derzeit noch nicht geeignet ist die Erbprinzenstraße östlich der Lammstraße, da hier zu viel Baustellenverkehr durch muss. Auch der Klosterweg scheidet aus. Nicht nur die Zusammensetzung des Kfz-Verkehrs spricht dagegen, sondern auch der Linienbusverkehr. In der Sophienstraße zwischen Moninger- und Leopoldstraße wiederum ist zu viel gebietsfremder Kfz-Verkehr unterwegs. Die südliche Waldstraße war einem Vertreter im Radlerforum ein Anliegen. Hier jedoch sind die Belange der Fußgänger zu berücksichtigen. Auch mit einer anderen Beschilderung können die Nutzungsansprüche der Fußgänger wohl nicht geregelt werden.
Die Förderung des Radverkehrs im Blick hat die Stadtverwaltung auch bei der Überprüfung der Vor-Ort-Situation. Etwa zur Radwegebenutzungspflicht oder in Bezug auf die Öffnung von Einbahnstraßen für Radverkehr in Gegenrichtung. Auch einzelne Wegebeziehungen - etwa im Bereich Willy-Brandt-Allee / Hans-Thoma-Straße - schauen sich die Radplaner genau an.
Unfallursache Sichtschatten
Die Unfallstatistik mit Radfahrerbeteiligung einschließlich einer Betrachtung der ersten fünf Monate 2015 stellte das Polizeipräsidium vor. 527 verunglückten Radler dokumentierte die Polizei für 2014. Unfälle passieren meistens an Knotenpunkten - Einmündungen, Kreuzungen oder Zufahrten zu vielbesuchten Märkten. Jeder Unfallhäufungspunkt werde betrachtet, um zu klären, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Unfallursache sei häufig die mangelnde Sicht auf den Radfahrenden und hätten häufig mit dem „toten Winkel“ zu tun, hatte Joachim Zwirner vom Polizeipräsidium ausgeführt. Wo etwa die Spuren von Autofahrenden und Radfahrenden im stumpfen Winkel kreuzen, gerät der Radler schnell in den Sichtschatten beim seitlichen Blick des Autofahrers. Ein Beispiel war hierfür die schon seit längerem umgebaute A 5-Ausfahrt auf die Durlacher Allee. Alles, was ins Sichtfeld über die Frontscheibe kommt, ist daher ein Plus beim Thema Sicherheit, so Zwirner.
Anregungen über den Fahrradklimatest
Beim ADFC-Fahrradklimatest 2014 haben die über 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Karlsruhe nicht nur ihre Praxis-Bewertung über die vorgegebenen Fragen abgegeben. Knapp 400 von ihnen haben der Stadt auch mit persönlichen Anmerkungen eine Rückmeldung gegeben. Sehr häufig geht es da um Baustellen, um Parken auf Radwegen oder um die Ampelschaltung. Angedachte Konsequenzen: Bei Baustellen noch mehr über die Radwegeführung informieren, den Konflikt mit Autofahrern aufgreifen - ein Aspekt ist etwa der Abstand von Autofahrern beim Überholen von Radlern - oder auch mehr Rad- und Dunkelampeln. Viele Anregungen aus dem Radlerforum haben die städtischen Radplaner bereits im Fokus - etwa Abstellmöglichkeiten für Gespanne, Pedelecs und bepackte Räder, Gleisquerungen und auch den Ausbau von Radwegen abseits der großen Durchgangsstraßen. „Wir können und wollen uns nicht auf dem guten Abschneiden beim Fahrradklimatest 2014 ausruhen“, war sich Obert mit den Mitgliedern des Radlerforums einig.
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