21 | 11 | 2024
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Geschichte

Wappen
Dieses Wappen wurde im Jahre 1901 vom großherzoglichen Generallandesarchiv in Karlsruhe ausgearbeitet. Es zeigt auf blauem Grund den Fuß eines Wasservogels, darüber zwei Sterne, alle sind goldfarben. Symbolisch sollte hier angeblich dargestellt werden, dass sich in früherer Zeit im Gewann "Thiergarten" ein Weiher befand, an dem wasserliebende Tiere zu finden gewesen seien.

Das Generallandesarchiv Karlsruhe verwahrt in seiner Siegelkartei zwei ältere Siegelabdrücke der Gemeinde Stupferich, die aus dem 19. Jahrhundert stammen.

Das ältere der beiden Siegel zeigt ebenfalls den Fuß eines Schwimmvogels, der jedoch im Gegensatz zum heutigen Wappenbild nach oben gerichtet ist und nur den Beinansatz zeigt. Im oberen Teil des Wappens befinden sich ebenfalls zwei goldene Sterne bzw. liegende Kreuze.


Außerdem ist das alte schildförmig und mit einer Krone versehen. Schild und Krone waren seinerzeit heraldisches Beiwerk, welches ausgangs des 19. Jahrhunderts in Wegfall kam. Vermutlich diente das ältere Wappen dem Schöpfer des neuen Siegels - Fritz Held - im Jahre 1901 als Vorlage.

Zum Bedauern muss aber festgestellt werden, dass dieses neu geschaffene Wappen so gar keine Aussage auf den Namen unseres Ortes und seine Geschichte gibt, in dem früher einmal Pferdezucht betrieben und dem in älterer Zeit Marktrecht verliehen worden war. Der Schwimmvogelfuß ist eine von mehreren Gemeinden verwendete Dorfmarke. Von daher ist es auch unwahrscheinlich, dass dieses Zeichen sich tatsächlich auf den in früherer Zeit im o.a. Gewann "Thiergarten" gelegenen Weiher bezieht, wie man - durchaus plausibel - zunächst denken könnte.



Foto: Wilhelm Kratt, ca. 1910





1100
Ersterwähnung von Stupferich um die Jahrhundertwende als "Stutpferrich" in einer Kopie des Codex Hirsaugiensis aus dem 16. Jahrhundert. Graf Reginbodo von Malsch überträgt dem Kloster Hirsau die Kirche und weitere Besitzungen zu Stupferich. Der Ortsname weist auf eine grosse Pferdezucht hin.

1110
Das Kloster Hirsau hat das Patronat über die Stupfericher Kirche.
Der Ort Elterichsdorf wird in der Stiftungsurkunde für das Kloster Gottesaue genannt. Er befand sich auf dem Gebiet des heutigen Thomashofs und ist im 15. Jahrhundert bis auf wenige Höfe untergegangen.

1292
Die badischen Markgrafen sind Lehensherren des Ortes Stupferich. Das Lehen ist je zur Hälfte an Albert von Stupferich und an Heinrich von Stupferich ausgegeben.

1296
Ritter Albert Hofwart von Sickingen, wohl identich mit dem “Edlen von Stupferich”, verkauft eine Hälfte des Dorfes an das Kloster Herrenalb. Ein Ortsadel ist nur für die Jahre 1283 bis 1318 nachweisbar, danach nicht mehr.

1303
Markgraf Friedrich II. gestattet seinem Lehnsmann Heinrich von Stupferich, Leibeigene, Gülten und Güter in Stupferich ebenfalls an das Kloster Herrenalb zu verkaufen.

1307
Das Kloster Herrenalb kauft von dem Durlacher Bürger Werner Bersche eine Roggengült in Stupferich und besitzt damit den ganzen Ort.

1308
Das Kloster Herrenalb tauscht einige Stupfericher Besitzungen gegen markgräfliche Güter zu Malsch und Forchheim.

1352
Gericht und Rat von Stupferich werden erstmals in den Regesten der Markgrafen von Baden erwähnt

1488
Das Patronat über die Pfarrkirche von Stupferich liegt beim Kloster Hirsau. Später wird es an die Deutschordenskommende in Mergentheim übertragen.

1526
Markgraf Philipp I. kauft Stupferich vom Kloster Herrenalb. Die Gemeinde bestätigt ihm, die Abgaben an das Kloster nun an ihn zu richten.

1535
Stupferich fällt bei der Teilung der Markgrafschaft mit dem Amt Ettlingen an den Markgrafen Bernhard IV. von Baden-Baden.

1579
Nach dem von Renovater Haug erstellten Lagerbuch umfasst der Ort dreissig Bauernhäuser, die überwiegend um die Kirche gruppiert sind. Die Burg des ehemaligen Ortsadels wird nicht mehr erwähnt.

1620
Erwähnung eines Schullehrers im Ort, dessen Besoldung die Gemeinde tragen muss

1648
Am Ende des Dreissigjährigen Krieges verwüsten schwedische und kroatische Truppen das Dorf, so dass nur drei Häuser übrig bleiben..

1661
Die Deutschordenskommende in Mergentheim überträgt dem Jesuitenkolleg Ettlingen die Betreuung der Pfarrei Stupferich.

1663
Nachdem das Dorf im Dreissigjährigen Krieg stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, leben laut dem Visitationsprotokoll des Ettlinger Jesuitenkollegs wieder 17 Familien im Ort.

1710
Thomas Dörner gründet auf dem Gebiet des untergegangenen Elterichsdorf den Thomashof

1759
Johann Michael Rohrer legt Pläne zur Neuerbauung der Kirche vor. Diese wird auf den Fundamenten des mittelalterlichen Gotteshauses erbaut, aber erst nach 1765 eingeweiht.

1779
Das Pfarrhaus wird nach den Plänen des Baumeisters Johann Friedrich Weyhing erbaut. Vorbildlich restauriert, dient es heute als Wohnhaus.

1795
Dem Gasthaus zum Lamm wird die Schildgerechtigkeit erteilt. Damit gibt es zusammen mit dem Adler und der Krone drei Schildwirtschaften im Ort.

1816
Stupferich zählt 662 Einwohner. Der Ort ist wegen Mißernten hochverschuldet. Pläne, ein Rat- und Schulhaus zu bauen, sind gescheitert. Wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage wird die Dorfstrasse erst 1829 gepflastert. Ein dritter Brunnen kann 1830 nicht gebohrt werden, da Wein- und Obsternte ausgeblieben und die Kosten deswegen untragbar sind.

1852
Die Bevölkerung ist von 662 im Jahr 1816 auf 934 angestiegen. Damit ist ein vorläufiger Höchststand erreicht, der erst wieder nach dem Ersten Weltkrieg erreicht wird. Diese Stagnation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (in der Jahrhundertwende leben nur noch 816 Personen in Stupferich) wird durch eine starke Abwanderung in die industrialisierten Städte und die Auswanderungsbewegung nach Afrika und Übersee verursacht.

1880
Gründung der Stumpenfabrik Karl Gräber sen., die bis 1954 produziert.

1886
Gründung des Gesangvereins "Eintracht".


1891
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr.

1892
Gründung der Sparkasse. Mit der neuen Wasserleitung für die Gemeinden des Alb-Pfinz-Plateaus erhält der Ort eine neue Wasserversorgung, die bis dahin über Zisternen und Brunnen erfolgte. Die Zeit des Wassermangels ist beendet.

1896
Gründung des Turnvereins mit zunächst 20 Mitgliedern..

1897
Gründung des Möbelwerks Becker, das sich bald auf Küchenmobiliar spezialisiert.

1901
Bau des Rathauses mit Bürgersaal und Kleinkinderschule..

1912
Gründung des Fussballvereins "Frankonia" mit zunächst 13 Mitgliedern.

1914-1918
Im Ersten Weltkrieg fallen 26 Soldaten aus Stupferich, einer gilt als vermisst.

1921
Neuerbauung des Schulhauses mit vier Klassenzimmern und zwei Lehrerwohnungen.

1925
Gründung des Omnibusunternehmens Joseph Vogel, das eine Buslinie nach Durlach einrichtet.

1927
Gründung des Musikverein "Lyra", der aus der Vereinigung von zwei älteren Blaskapellen entsteht.

1931
Der Thomashof wird von der Gemarkung Hohenwettersbach abgetrennt und Stupferich zugeschlagen

1939 Regierungsbaumeister Schönig erstellt für Stupferich einen Ortsbauplan. Der Siedlungsbau kann aber erst nach dem Krieg beginnen.

1939-1945
198 Soldaten aus Stupferich fallen im Zweiten Weltkrieg oder gelten als vermisst.

1946
Nach dem Zweiten Weltkrieg lassen sich 360 Heimatvertriebene im Ort nieder. Damit leben jetzt 1363 Einwohner im Dorf.

1953
Die katholische Kirche St. Cyriakus wird nach den Plänen von Professor Elsässer um ein Querhaus mit Chor erweitert.

1954
Beginn des Siedlungsbaus in Stupferich. Nacheinander werden die Gewanne “Gänsberg”, “Weikleswiesen”, “Hofäcker” und “Waldäcker” zumeist mit Einfamilienhäusern überbaut.

1962
Einweihung der neuen Volksschule. Die alte Schule wird zum Rathaus umgebaut.

1972
Stupferich, das als erste Gemeinde im Zuge der Verwaltungsreform mit Karlsruhe am 20. November 1971 einen Vertrag unterzeichnete, wird eingemeindet. Am 20. Oktober des Vorjahres hatten bei einer Bürgeranhörung 85 Prozent der Wahlberechtigten für die Eingemeindung gestimmt. Bürgermeister Josef Doll und Oberbürgermeister Dullenkopf unterzeichnen den Vertrag. Der Ort zählt 2.101 Einwohner.

1974
Die Bergleshalle kann als Gemeinschaftswerk von sieben örtlichen Vereinen eingeweiht werden.

1975
Turnverein und SC Frankonia schließen sich zur Sportgemeinschaft Stupferich zusammen. Ein Jahr später kann das neue Sportzentrum eingeweiht werden.

1980
Fertigstellung des Gemeindezentrums

1983
Die evangelische Gemeinde Stupferich weiht ihre erste Kirche ein.

1985
Beschluss zur Umgestaltung des Ortskerns. Häuser werden renoviert, eine neue Strassenbepflasterung, Brunnen und Denkmäler entstehen.

1999
Beschluss zur Bebauung des Gewerbegebiets Windelbachstraße. Gründung des Heimatvereins und Eröffnung des Heimatmuseums

2000
900-Jahr-Feier von Stupferich. Festveranstaltungen und Umzüge.

Das Buch zur Ortsgeschichte Stupferich kann bei der Ortsverwaltung zum Preis von 20,00 € erworben werden.

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