19 | 03 | 2024
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Quo vadis Stupferich?


Foto: Samuel Degen

Bislang eingeleitete Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation und zum Schutz der Anwohner und Passanten im Verlauf der Ortsdurchfahrt von Stupferich, insbesondere in der Kleinsteinbacher Str., sind mehr oder weniger wirkungslos geblieben. Um eine Fehleinschätzung der zuständigen Behörden und Ämtern, zumal aufgrund des massiv gewachsenen Verkehrsaufkommens, insbesondere des Schwerlastverkehrs, auszuschließen, muss Folgendes festgehalten werden:

Die Karlsbader und Kleinsteinbacher Straße gelten als ausgewiesene Umgehungs- und Umleitungsstrecken bei Verkehrsbehinderungen, welche beim nun seit Jahren dauernden Ausbau der A8, mehrfach täglich vorkommen. Gleiches gilt für die B10 Umfahrung. Es erübrig sich wohl die Frage, wie sich die Sperrung des B 10 Tunnels in Grötzingen auf die bereits angespannte Verkehrssituation von Stupferich auswirken wird!?

Durch diese Sachlage und durch die bereits obligatorisch gewordene Zu - und Abfahrt des Berufs- und Lieferverkehrs von der BAB Anschlussstelle Karlsbad in Richtung Pfinztal, wird schnell deutlich, dass die Anwohner nicht nur durch den massiv gestiegenen PKW-Verkehr, sondern von immer größer werdenden Anteil an Schwerlastverkehr in hohem Maße belastet werden.

Aufgrund der baulichen Gegebenheiten (in Breite und fast geradem Verlauf) der Kleinsteinbacher Str. von Schule/Rathaus bis Ortsende, wird diese mittlerweile in beide Fahrtrichtungen als "Rennstrecke" verwendet.

Konkret bedeutet dies, dass unzumutbare und desaströse Zustände vorherrschen, denen man bis dato hilflos ausgeliefert wird und keine Besserung, eher noch eine Verschlimmerung zu befürchten ist, weil keinerlei Gegenmaßnahmen zum Schutz der Anwohner und "schwächerer Verkehrsteilnehmer" erkennbar sind:

1)
Ab 4Uhr in der Früh donnert der Schwerlastverkehr mit maßlos überhöhter Geschwindigkeit in und aus dem Ort. Schlagende Auflieger und Anhänger lassen nicht nur an Werktagen, auch samstags die Nachtruhe abrupt enden! Das Ganze wiederholt sich über den Tag verteilt, unzählige Male und endet in den späten Abendstunden. Starker Motorenlärm und erhöhten Schadstoffausstoß zusätzlich zum PKW-Verkehr, gibt es hier gratis dazu.

2)
Die überhöhte Geschwindigkeit des Schwerlastverkehrs auch am Fußgängerüberweg, der u.a. von Schulkindern benutzt wird, stellt eine latente Gefahr dar, da die bewegte Masse sich nicht so leicht abbremsen und stoppen lässt.

Hinzu kommt, dass hierbei auch gefährliche Güter und Gefahrstoffe transportiert werden, die ein zusätzliches Gefahrenpotential für Anwohner und Passanten von Grund auf mit sich bringen

3)
Das enorme Gewicht und die viel zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit bewirken so große Stoßbelastungen auf die Straße, dass ganze Etagen vibrieren und die stetigen Erschütterungen, tagsüber und auch nachts durch das ganze Haus dringen. Der marode, mit tiefen Rissen, Löchern und Unebenheiten übersäte Fahrbahnbelag, der in den letzten Jahrzenten nur notdürftig ausgebessert wurde, lässt diese Erschütterungen erst gar entstehen.

4)
Bei Vollsperrung der Autobahn, in den letzten Monaten min. 6 mal geschehen, davon 3 mal nachts in beiden Richtungen, ist unter den o.g. Begleitumständen an Schlaf kaum zu denken.

Die Befürchtung besteht, dass unsere Kinder dauerhaft Schaden nehmen und die Gebäude in absehbarer Zeit diesen Belastungen zum Opfer fallen.

Ich fordere hiermit alle Verantwortlichen auf, schnellstmöglich Gegenmaßnahmen zu ergreifen und nicht nur die Anwohner die ganze Zeche zahlen zu lassen. Seit Jahren durch Lärm und Abgase eingeschränkte Lebensqualität und die gestörte Nachtruhe wirken sich dramatisch auf die Gesundheit aus. Schlafstörungen und die wachsende Angst um unsere Kinder und um Haus und Hof übersteigen mittlerweile die Zumutbarkeit um ein Vielfaches.

Gegenmaßnahmen und Lösungsansätze sollten klar erkennbar sein:

  • Flächendeckende und in Anzahl deutlich erhöhte Geschwindigkeitskontrollen, zu den o.g. "Stoßzeiten" und auch nachts, insbesondere am Ortseingang und in beiden Fahrtrichtungen.
    Landauf und Landab in der gesamten Republik werden Umleitungstrecken und Zubringer zu BAB's gespickt mit stationären Geschwindigkeitsmessanlagen, zumal wir hier von einer Ortsdurchfahrt sprechen. Warum nicht in Karlsruhe, sind wir Anwohner weniger wert als der Durchgangsverkehr?

  • Begrenzung der Geschwindigkeit auf 30km/h durchgängig, bis sämtliche Bauaktivtäten an der A8 und B10 abgeschlossen sind.
    Durchfahrtsverbot f. den Schwerlastverkehr > 7,5to., oder zumindest generell und unbefristet Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit auf max. 30km/h.

  • Bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, wie beispielsweise Mitteninseln am Ortseingang in Richtung Pfinztal, angepasste und reduzierte Fahrbahnbreite, Fahrbahnmarkierungen, die eine Geschwindigkeitsreduzierung erzwingen und nicht zuletzt gesicherte Fußgängerüberwege zum Schutz unserer Kinder und Senioren.
    Das alles flankiert mit einer Generalsanierung des Fahrbahnbelags/ der Fahrbahntragschicht.

  • Anbringung von Geschwindigkeitsanzeigen (smileys) direkt an der Ortsein- und auch Ortsausfahrten, denn auch da wohnen noch Menschen und Familien!
    Nicht so wie bisher 300-400m nach dem Ortseingang und dann noch mit Anbringung auf der Gegenseite. So verfehlt man den Sinn und Zweck, da die Warntafeln zu spät, oder gar nicht eingesehen werden können.
    Erschreckend ist aber festzustellen, dass in allen anderen Höhenstadtteilen, genau diese Maßnahme zweckgerichtet und genau positioniert eingesetzt wird.

Klaus Weiler
Kleinsteinbacher Str. 38
Karlsruhe-Stupferich


Fotos: Dieter Ehrmann

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