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Erstellt am Samstag, 25. August 2012 21:06
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Geschrieben von Pressemitteilung der Stadt KA
Laserscan-Befliegung macht Solardach-Kataster möglich
Die Sonne hat eine enorme Kraft. Manchmal bekommt man sie schmerzlich zu spüren, immer häufiger wird sie jedoch genutzt, um Strom und warmes Wasser zu erzeugen. Und das Klima und Umwelt schonend. Doch welche Orte bzw. welche Häuser eignen sich für Photovoltaik bzw. Solarthermie?
Für das Gebiet der Fächerstadt hat die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) zusammen mit dem Steinbeis-Transferzentrum für Geoinformations- und Landmanagement (STZ) unter www.sonne-trifft-dach.de ein Solardach-Kataster entwickelt, das mit wenigen Klicks unter anderem darüber informiert, ob sich ein Dach eignet, welche Modulfläche optimal wäre und wie groß die CO2-Einsparung ist. Grundlage für das seit zwei Jahren existierende Portal sind Laserscan-Daten, die das städtische Liegenschaftsamt zur Verfügung gestellt hat. Denn Ausrichtung, Neigung und mögliche Verschattung eines Daches sind die entscheidenden Faktoren und diese wiederum lassen sich am einfachsten aus einem dreidimensionalem Höhenmodell ablesen.
Gewonnen wurden diese, wie Karthografie-Ingenieur Thomas Hauenstein vom Liegenschaftsamt berichtet, durch eine Laserscan-Befliegung des Stadtgebiets, die das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) durchgeführt hat. Dabei wird von einem Flugzeug aus ein Laserstrahl auf den Boden geschickt und je schneller das Echo des Strahls wieder den Sensor am Flugzeug erreicht desto näher liegt der reflektierte Punkt, desto höher ist also das gemessene Objekt. Position und Neigung des Lasers werden über GPS und IRS (Trägheitsnavigationssystem) bestimmt.
Zwei Milliarden Messpunkte
"Uns liegen rund zwei Milliarden Messpunkte für das Stadtgebiet vor", informiert Hauenstein. Dabei sei die Höhengenauigkeit in der Regel besser als 20 Zentimeter. Aus diesen Rohdaten, so Hauenstein weiter, errechne das Liegenschaftsamt dann ein digitales Geländemodell, das auch die Grundlage bildet für das 3D-Stadtmodell. "Rund 15 bis 20 Städte sind relativ weit mit ihren 3D-Modellen", so der Kartografie-Ingenieur. "Vor rund zehn Jahren sind wir nach München oder Köln gefahren, um uns zu informieren, heute kommen Städte wie Baden-Baden, Pforzheim oder Ettlingen zu uns."
Genutzt wird das aus den Laserscan-Daten gewonnene digitale Geländemodell beispielsweise vom Umweltamt für eine Übersicht der Schutzgebiete im Stadtgebiet oder auch vom Denkmalschutz für die Fundstättenanalyse von Prähistorischen Grabhügeln. Anhand des Laserscan-Datensatzes habe sich etwa herausgestellt, so Hauenstein, dass der höchste Punkt Karlsruhes mit 323 Metern beim Wildschweingehege in Grünwettersbach liegt. Weitere Nutzer des digitalen Geländemodells sind das Tiefbauamt - zur Volumennachberechnung für Regenrückhaltebecken und zur Regenabfluss-Simulation, das Stadtplanungsamt - zur Lärmminderungsplanung, oder auch das Gartenbauamt - zur Hangneigungs-Analyse.
Und natürlich die KEK für das Solardach-Kataster. "Wir sind sehr froh, dass uns das Liegenschaftsamt die Rohdaten der Laserscan-Befliegung zur Verfügung gestellt hat", berichtet KEK-Prokuristin Birgit Groh, "denn wir wollten schon lange ein solches Solardach-Kataster." Realisiert hat es dann im Auftrag der KEK, einer gemeinnützigen Gesellschaft von Stadt und Stadtwerken, das STZ. Wer unter www.sonne-trifft-dach.de seine Adresse eingibt, kann sofort sehen, wie gut das eigene Dach beispielsweise für Photovoltaik geeignet ist (rot = sehr gut, orange = gut, gelb = bedingt).
Individueller Ertragsrechner
Außerdem, informiert Groh, gebe es eine Empfehlung für Modulfläche und -typ sowie einen individuellen Ertragsrechner. "Programmiert hat ihn ebenfalls das STZ und er wird auch gemäß des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) aktualisiert", ergänzt die Diplomphysikerin. Und wer die Kraft der Sonne für die Erzeugung von Strom oder warmem Wasser nutzen will, bekommt unter www.sonne-trifft-dach.de auch Tipps zu Finanzierung oder Infos zu den Themen Denkmalschutz und Baugenehmigung.