22 | 11 | 2024
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Energie gemeinsam nutzen

Ausschuss für Wirtschaftsförderung diskutierte über Stadtviertel und Gründerzentrum

Im Rahmen der Initiative Smarter-City befasste sich der Wirtschafts-förderungsausschuss am 10. Februar unter Leitung von Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz mit dem Konzept für ein "Smart Quarter" und ein energieeffizientes Gewerbegebiet. Außerdem standen der Sachstand für das Gründer- und Nachhaltigkeitszentrum Energie und den Hauptbahnhof Süd auf der Tagesordnung.

Angestoßen werden soll unter Federführung des Cyberforums in Kooperation mit dem KIT die Netzwerkbildung für ein "Smart Quarter" Karlsruhe als einem von drei Leuchttürmen für die Smarter City. Für dieses Modellquartier sollen Akteure aus Wirtschaft, Forschung, und Verwaltung mit der Bewohnerschaft die Handlungsfelder Energie, Mobilität und Verkehr, Menschen und Lebensqualität, Verwaltung und Sicherheit sowie Gewerbe, Logistik und Versorgung gestalten. Was konkret zu tun ist, soll in bestehenden Karlsruher Quartieren eruiert und dafür in Forschungsprojekten innovative Lösungen ermittelt werden. Ziel ist ein lebenswerter, nachhaltiger und zukunftsfähiger urbaner Lebensraum, der den sozialen, ökologischen und ökonomischen Ansprüchen eines modernen Stadtteils entspricht. Ausschussmitglieder sahen hierfür Bürgerbeteiligung, Finanzierung sowie die Einbindung kleinerer und mittlerer Unternehmen (KMU) als wichtige Elemente an.

Möglichkeiten für ein energieeffizientes Gewerbegebiet am Beispiel des Areals Pfannkuchstraße/Michelinstraße (Michelin, Metz sowie die Kommunale Informationsverarbeitung Baden-Franken und dm samt Rechenzentren) loteten die Hochschule Karlsruhe und das Fraunhofer ICT im Auftrag des EnergieForums der Smarter City  aus. Ziel ist, gemeinsame Einsparungs- und Energienutzungspotentiale möglichst aller Firmen eines Gebietes herauszufinden. Analysiert wurden der Energiebedarf (Strom, Wärme und Kälte), die Energieversorgung, Verbrauch und Energiemanagement. Das Gremium nahm zur Kenntnis, dass hier die EU-Energieziele (Reduktion der Treibhausgase um 40 Prozent, Erhöhung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien um 30 Prozent, der Energieeffizienz um 40 Prozent) bei genügend Eigenkapital erreicht werden können.

Außerdem würden sich laut Studie Anlagen bei direkter Abwärmenutzung in weniger als vier Jahren amortisieren, könne elektrischer Bedarf lokal zu 40 Prozent erzeugt werden. Energieverbünde könnten nach Wegfall der EEG-Vergütung wirtschaftliche Vorteile bringen. CO2-Einsparungen lägen bei etwa 25 Prozent. Speicher rechneten sich nicht, wohl aber die Kombination und gemeinsame Nutzung verschiedener Energiearten, auch von Kälte, meinte ein Firmenvertreter. Solche energieeffizienten Untersuchungen will die Wirtschaftsförderung auf weitere Gewerbegebiete ausdehnen.  

Ein international vernetztes Energie- und Nachhaltigkeitszentrum für Start-ups will das EnergieForum mit ortsansässigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen etablieren. Karlsruhe kann wegen des hier verfügbaren Know-hows bei der Energiewende eine führende Rolle übernehmen. Gründungen in der Energiewirtschaft brauchen jedoch eine umfassende, ganzheitlich vernetzte  Unterstützung inklusive Beratung, Büros, Weiterbildung, Zugang zu Laboren und Maschinen sowie Hilfe bei der Kapitalbeschaffung, um am Markt bestehen zu können. Für diesen "Inkubator"  sind neben privaten auch städtische Zuschüsse notwendig. Ausschussmitglieder regten an, hier verschiedene Finanzierungsmodelle zu prüfen, was Bürgermeisterin Luczak-Schwarz zusicherte.

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