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Erstellt am Donnerstag, 02. August 2012 18:07
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Geschrieben von Samuel Degen
Mähdräscher auf dem Feld von Ludwig Kast am Betonweg hinter dem Rückhaltebecken
Ludwig Kast (unten) bangt um die Ernte 2012 - hoffentlich ist sein Getreide nicht zu feucht, das gibt Abzüge.
Stupfericher Nebenerwerbsbauern sorgen sich wegen Gegenwind aus Stuttgart
Wer freut sich nicht bei seinen Spaziergängen rings um unser herrlich gelegenes Stupferich über wohl bestellte Felder und gepflegte Landschaften. Dahinter steckt kein Zufall, da arbeiten gerade mal 20 engagierte Stupfericher im landwirtschaftlichen Nebenerwerb hart daran. Nicht nur die Pflege unserer Kulturlandschaften wird von ihnen geleistet, ihre Produkte tragen auch wesentlich zur Ernährungsversorgung der regionalen Bevölkerung bei.
Der stv. Ortsvorsteher Ludwig Kast, er ist einer dieser engagierten Nebenerwerbslandwirte, gab uns nähere Informationen: "Die ganze Stupfericher Gemarkung umfasst 645 ha, davon sind ca. 160 ha Wald, ca. 30-50 ha Ortsetter und Straßen, wobei diese Hektarzahl durch den Neubau der Autobahn und die Neubaugebiete nicht ohne amtliche Auskunft festzustellen ist. Ca. 430 ha sind landwirtschaftlich genutzt. Davon sind ca. 1/3 Grünland also Wiesen und Weiden, wobei diese Zahl auch nur geschätzt ist. Die Ackerflächen wären dann ca. 300 ha. Die Hauptkulturen sind Getreide (Weizen, Roggen, Wintergerste, Sommergerste, Dinkel, Hafer) und Mais. Dazu kommen noch Futtererbsen, Futterrüben, Ackerbohnen, Ackersenf, Kartoffel und einige Stilllegungsflächen.
Es gibt noch ca. 20 Nebenerwerbslandwirte mit unterschiedlichen Betriebsgrößen von unter 1 ha bis mehreren Hektar. Die Tierhaltung hat sich reduziert auf die Pferdehaltung, wenige Schweine, Kaninchen und Geflügel".
Starken Gegenwind bekommen diese Bauern, die der teilweisen Unrentabilität sowie harter Arbeitsbedingungen wegen bereits mit großen Nachwuchssorgen zu kämpfen haben, nun direkt von der Landesregierung in Stuttgart, die die Regierungspolitik "neu justieren" will. Der stv. Ministerpräsident spricht unverhohlen aus "...Betreuung sind wichtiger als die Frage, ob es einen Bauern mehr oder weniger gibt" und "Dann wächst im Schwarzwald halt mal ein Tal zu".
Nicht nur die Stupfericher Bauern, auch der Naturschutzbund Baden-Württemberg zeigen sich entsetzt.
"Haben wir in den vergangenen Jahren nicht alle dazu gelernt? Müssen der billige Wein unbedingt aus Chile und die wässrigen Tomaten aus Spanien wirklich so weit und deshalb umweltschädigend importiert werden? Warum soll unsere traditionelle badische Landwirtschaft, die leider nicht so billig produzieren kann, ausgerechnet nun auch von der eigenen neuen Landesregierung im schwäbischen Stuttgart vernachlässigt und deshalb dem Untergang preisgegeben werden?" so ein anderer Stupfericher Nebenerwerbsbauer im STUPFERICH.ORG Interview, der, weitere Nachteile fürchtend, nicht genannt werden will.