21 | 12 | 2024
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5.Jahresempfang der Bergdörfer, CDU Stupferich

Der Beweis:
In der Politik ist Humor erlaubt,  ohne die Ernsthaftigkeit der Aussage zu verfehlen.…

Beim 5. Jahresempfang der Bergdörfer im Gemeindezentrum Stupferich stellte dies der Gastredner des Abends,  Landtagspräsident Guido Wolf  (CDU) unter Beweis.


Fotos Samuel Degen. Zur Fotoagalerie hier klicken.
Von links nach rechts, Ingo Wellenreuther, Thorsten Ehlgötz, Guido Wolf, Manfred Groh, Margret Mergen,
Klaus Abendschön, Tilman Pfannkuch, Ludwig Kast, Johannes Krug, Sven Maier, Bettina Meier-Augenstein

Mit einem musikalischen Hochgenuss eröffnete das Stupfericher Geschwisterpaar Cornelia und Markus Nick den Abend. Vierhändig wirbelten sie über die Tasten des Kawai Flügels. Mit zwei Stücken stellten sie ihr hervorragendes Können unter Beweis. Die Besucher dankten mit lang anhaltendem Beifall. Klaus Abendschön betone, dass es den Abend sprengt, würde man alle Erfolge dieser Nachwuchskünstler aufzählen wollen.

Nach einleitenden Begrüßungs – und  Dankesworten  stellte der erste Vorsitzende der CDU-Stupferich, Klaus Abendschönen, den Abend unter das Motto, „Demokratie und Bürgernähe, Distanz gemeinsam abbauen“ .

Im Anschluss sprach der Landtagsabgeordnete Manfred Groh. Manfred Groh gab Einblicke in die Historie des Jahresempfangs der Bergdörfer. Er begrüßte offiziell den Landtagspräsidenten Guido Wolf und bedankte sich für dessen Zusage zur Teilnahme am Jahresempfang der Bergdörfer.  Manfred Groh skizierte in Stichpunkten den politischen Werdegang von Guido Wolf.  In den Positionen als Referatsleiter, persönlicher Referent,  Erster Bürgermeister von Nürtingen, Richter am Landgericht Sigmaringen, Landrat von Tuttlingen konnte sich Guido Wolf Erfahrung und Kompetenz für sein Amt als Landtagspräsident erarbeiten.

Im weiteren Verlauf  durften sich die Besucher über den nächsten musikalischen Programmpunkt freuen. Die Stupfericher Band  „Sound of Silence“, die beim Bandcontest der Erzdiözese Freiburg einen der vorderen Plätze belegte, begeisterte mit jugendlichem Elan und musikalischem Können.

Mit dynamischer Ausstrahlung ereilte der Landtagspräsident Guido Wolf das Rednerpult. Guido Wolf gliederte seine Rede in sechs Themenpunkte. Zu Anfang seiner Rede stellte er die neue, verantwortungsvolle Rolle der CDU nach dem Regierungswechsel im Land dar. Wichtig sei es, dass man nach der Enttäuschung über den Ausgang der Wahl, zu seiner Rolle als aktiver Mitgestalter in der Landespolitik zurückkehrt. Die CDU sollte nun nicht das Bedürfnis haben, die bessere „dagegen Partei“ zu sein. Vielmehr gehe es darum, dass man eine konstruktive, motivierte  Opposition betreibt, gute Lösungsvorschläge der Regierung unterstützt, aber auch Alternativen vorantreibt wenn diese angebracht sind.

Der Landtagspräsident benannte auch Gründe für die Wahlniederlage. Wer nur die folgenschwere Katastrophe in Japan als Grund sehe, macht es sich zu einfach. Man muss sich darüber Gedanken machen, was sich in der CDU nach 58 Jahren Regierungsverantwortung falsch entwickelt hat. 
Einer der Punkte sei sicherlich das Empfinden der Bürger - „ihr da oben, wir da unten“, also die Distanz zwischen Bürgern und den politisch Verantwortlichen. Den dadurch entstandenen Verlust an Vertrauen in die Politik der CDU wieder rückgängig zu machen, ist eine der größten Herausforderungen. Guido Wolf bemerke, dass dies jedoch ein Phänomen sei, welches nicht nur die CDU betrifft. Auch die anderen Parteien haben mit dem Vertrauensverlust zu kämpfen  -  die einen mehr, die anderen weniger.

Die Gefahr, dass sich die Bürger immer mehr von der Politik abwenden, auf Distanz zu Ihren Politikerinnen und Politikern gehen, ist groß und stellt eine ernsthafte Gefahr für unsere Demokratie dar. Bei allem Ärger, diese Wahl verloren zu haben, steckt in dieser Niederlage auch eine Chance für die CDU.  Es gilt diese Chance zu nutzen um die Partei inhaltlich und personell zu erneuern, Diskussionsprozesse zuzulassen und ermöglichen, die man zuvor in der Regierungsverantwortung so nicht wollte oder im Keim erstickte.
 
Wichtig ist es die Nähe zu den Menschen zu suchen und Politik zu erklären. Eventuell helfen hier Werte, Überzeugungen und Begriffe, die Guido Wolf in einem politischen Sextett zusammenfasste. Er benannte diese Begriffe mit  „Realitätssinn, Optimismus, Zuversicht, Bescheidenheit, Mut und Humor“.  Zu jedem dieser Punkte nahm Guido Wolf ausführlich Stellung.

Die Ausführungen strahlten für uns in erster Linie Glaubwürdigkeit und die Bereitschaft zu Reformen aus.  Hier sprach ein Politiker, dem es nicht darauf ankam politische „Wadenbeißerei“ zu betreiben, sondern konstruktive Mitverantwortung in der Rolle der Opposition darzulegen. 
Man konnte der Rede viele integrierende, liberale Gedanken zum Wohle des Landes und der Bürger  entnehmen. Die CDU ist ernsthaft daran interessiert,  das Vertrauen der Bürger in die Politik zurück zu gewinnen. Den Abschluss seiner Rede gestaltete der Landtagspräsident poetisch. Guido Wolf zitierte eines seiner Gedichte zur Oppositionsarbeit der Parteien, mit der treffenden Überschrift „Politische Logik“.

Wir zitieren Guido Wolf: Sagt ein „schwarzer“ mal zu dir,  zwei und nochmal zwei sind vier, musst als „roter“ du verneinen, dir zu liebe und den deinen.  Schlägt dann aber Tags darauf, „rot“ die Gegenthese auf,  die alleine richtig sei , vier besteht aus - eins plus drei. Protestiert aus reinem Sport  schwarz und wiederspricht sofort. Meldet sich auf offener Bühne jetzt auch schließlich noch der „grüne“,  komplettiert  das Spiel - viermal eins gibt grad so viel. Kontert „gelb“ vom Zorn getrieben, Unsinn vier ist elf weg sieben. Dies erklärt zu jeder Frist, was politisch logisch ist.

Er dokumentierte damit seine These, dass die Politiker gut damit beraten sind, sich nicht so wichtig  zu nehmen und sich der eigene Grenzen bewusst zu sein. Parteipolitischer Streit darf nicht ausschließlich um des parteipolitischen Streites willen geführt werden. Die Politik muss über Parteigrenzen hinweg die Probleme dieses Landes lösen und nicht nur streiten des Streites willen.
Er appellierte in seinem Schlusswort an die Anwesenden, motiviert, engagiert, mit neuen Ideen aber auch mit der Kraft der Zufriedenheit, der Bescheidenheit des Mutes und der Kraft über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, die politischen Herausforderung des Landes, der Region, der Stadt Karlsruhe und der Bergdörfer anzugehen.

Der erste Vorsitzende der CDU Stupferich Klaus Abendschön bedankte sich bei dem Ehrengast des Abends für seine erfrischende Rede und übereichte ihm ein „flüssiges“ Gastgeschenk aus der Region.

Den Abschuss der Veranstaltung gestaltete die Band „Sound of Silence“ mit dem „Badener  Lied“. Wie die Tradition dies fordert, wurde die „Badische Hymne“ natürlich von allen Besuchern stehend gesungen. Der Landtagspräsident, der in Oberschwaben zu Hause ist, unterstützte den Chor tatkräftig und mit sichtlicher Freude am singen.

Videobeitrag Teil 1.



Videobeitrag Teil 2.


Videobeitrag Teil 3.

Kamera und Schnitt: Siegfried Becker


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