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Erstellt am Freitag, 31. Juli 2015 23:17
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Geschrieben von Presseinfo der Stadt Karlsruhe
Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz im Wirtschaftsgespräch mit dem Handwerk
„Alles ist wichtig, um dem Handwerk eine Zukunft in der Stadt zu geben. Wir brauchen das Handwerk für eine lebendige Stadt, und wir brauchen Ihre Expertise“, unterstrich Wirtschaftsbürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz in der Karlsburg Durlach bei ihrem ersten Wirtschaftsgespräch mit dem Handwerk als Dezernentin. Die Pflege des unmittelbaren Dialogs, auch über diese etablierte Plattform, der dann zu gemeinsamem konstruktivem Handeln führen müsse, um gemeinsam etwas zu erreichen und immer wieder zu reflektieren, sei ihr sehr wichtig. Ganz deutlich, und damit sprach sie den anwesenden Interessenvertretern des Handwerks aus der Seele, nannte Luczak-Schwarz die Deckung des Bedarfs an ausbildungsreifem Nachwuchs das entscheidende Thema.
Optimierte, mobile Online-Präsenz sehr wichtig
Kreishandwerksmeister Frank Zöller warb für ein Aktionsprogramm Handwerk, das konkrete Maßnahmen für die nächsten zwei, drei Jahre vereinbaren sollte: Wie vielen Handwerkern sind ihm der Abbau bürokratischer Hürden und besonders eine Gestaltung des Vergabewesens, die den ortsansässigen Fachkräften erreichbare und rentable Chancen lasse, wichtige Anliegen. Auch der Digitalisierung sei höchste Priorität einzuräumen. Passend dazu vermittelte Stephan Sperling von der Karlsruher Firma netzstrategen drei Tipps zum Online-Marketing: Alle für den Kunden relevanten Informationen wie Kontaktdaten und Ansprechpartner, Branche, Dienstleistungen respektive Produkte sollten auf den ersten Blick auf der Website des Betriebs zu finden sein, die zweitens außerdem unbedingt auch für mobile Geräte übersichtlich zu gestalten sei (responsive design). Anderenfalls minimiere Google die Chancen, gefunden zu werden. Und drittens sei das Angebot „my business“ dieser Suchmaschine kostenlos und dessen Nutzung hilfreich in Sachen Selbstverwaltung. Die meisten Betriebe seien dort ohnehin automatisch vermerkt. Umso mehr gelte es, die Angaben korrekt und aktuell zu halten. Das Internet mache die Kundschaft nicht unbedingt faul, aber bequem, so Sperling. Dem müsse unbedingt Rechnung getragen werden, um den Anschluss nicht zu verlieren. Auch gegenüber potenziellen Nachwuchskräften, die sich fast ausschließlich online informierten.
Der Präsident der Handwerkskammer Karlsruhe, Joachim Wohlfeil, erklärte, seine Kollegen seien bereits sehr aktiv, wenn es darum gehe, junge Leute nicht etwa zu überreden, sondern für das Handwerk, seine Chancen und Vorzüge zu gewinnen. Freilich dürften die Anstrengungen nicht nachlassen. Wie wichtig und prägend, was auch die Bürgermeisterin ausführte, das Handwerk für Karlsruhe nach wie vor ist, zeige sich zum einen an den vielen Baustellen der Stadt, zum anderen durch die noch vorhandene und notwendige Vielfalt vom Kfz- über das Gesundheits-, Elektro- und Sanitärwesen bis zu Schreinern, Bäckern, Metzgern. Auch im Interesse der im Alltag darauf angewiesenen Bürgerinnen und Bürger seien all diese Berufe mit ihren wichtigen Funktionen zu erhalten, so Luczak-Schwarz. Die Vergabe der Gewerke an örtliche Firmen habe hohe Priorität. Bei Rahmenbedingungen für Ausschreibungen oder auch den Erhalt verschiedener Angebote an Berufsschulen seien ihr als Vertreterin der kommunalen Ebene teils die Hände gebunden, Entscheidungen werden in Stuttgart oder Berlin getroffen. So wie Stadt und Bürgermeisteramt ihre Kanäle nutzten, sollten die Handwerker über ihre Verbände ihre Probleme und Anliegen selbstbewusst etwa gegenüber Land und Bund deutlich machen.
Attraktivität durch Wettbewerbsfähigkeit
Vom Engagement und von den Fortschritten zur Stärkung der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) und ihrer Wettbewerbsfähigkeit berichtete der TRK-Geschäftsführer Jochen Ehlgötz, bei der Stadt verantwortlich für Außenbeziehungen. Das digitale Willkommensportal der TRK, dem eine Brückenfunktion bis zur Errichtung eines physischen Welcome Centers zufließt, spreche keineswegs nur Akademiker, sondern auch den Pflege- und den Handwerkerbereich an, hob Ehlgötz explizit hervor. An einem der durch ein EU-Programm als förderfähig ausgezeichneten TRK-Projekte, RegioMove, zeigte er auf, dass auch hierbei das Handwerk profitieren werde, sich einbringen könne. Es gelte, gemeinsam dafür zu sorgen, dass die TRK samt beteiligter Kommunen und Landkreise ihre Strukturen erheblich verbessert, um gegenüber anderen Regionen wettbewerbsfähig bleiben zu können. Die Integration dringend benötigter qualifizierter Fachkräfte sei dabei ein wichtiger Baustein.
Einige Handwerker sprachen sich dafür aus, Regelungen einzufordern und mit zu gestalten, um schnellstmöglich das Potenzial Asylsuchender zu nutzen, sie vor allem über Spracherwerb ausbildungsfähig zu machen. So sei allen Beteiligten geholfen. Kreishandwerksmeister Zöller beklagte, wie hierzulande der akademische Abschluss zum Nonplusultra deklariert werde, was auch das Handwerk austrocknen lasse. Um sich ein Bild von den Leistungen und Herausforderungen des Handwerks zu machen, lud er Bürgermeisterin Luczak-Schwarz ein, Baustellen und Betriebe aufzusuchen, was diese auch gerne annahm. Sie versprach außerdem, „die zahlreich gestellten Hausaufgaben“ bis zum nächsten Wirtschaftsgespräch beziehungsweise anderen Begegnungen und runden Tischen angehen und weiterverfolgen zu wollen und lud die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter des Handwerks abschließend dazu ein, jederzeit den Dialog mit der Kommune zu suchen, um Probleme rechtzeitig angehen zu können.