Die Multimedia-Show aus der Medienwerkstatt von STUPFERICH.ORG begeisterte im Festsaal der Durlacher Karlsburg.
Der rauschende Applaus wollte nicht enden, als Durlachs Oberbürgermeisterin Alexandra Ries den vier Akteuren des kurzweiligen Abends am 7. Mai 2013 in der Karlsburg dankte.
Gespannt verfolgten die Zuhörer die Ausführungen der eigens aus dem fernen Karlsruhe angereisten Referenten Dr. Susanne Asche, Leiterin des Kulturamtes und Dr. Ernst Otto Bräunche, Direktor des Karlsruher Stadtarchivs. Dabei spielten sich die Paderbornerin und der Ramsberer (Westphalen) die verbalen Bälle so geschickt zu, dass selbst die anwesenden Ur-Durlacher anfingen, die als ungerecht empfundene Zwangseingemeindung des Jahres 1938 mit einem Schmunzeln zu betrachten.
Auch der fiktionale Ausblick in die Zukunft von Durlach, der prophezeit, dass der Gemeinderat 2038 entnervt von den inzwischen jährlich stattfindenden Feierlichkeiten zur Zwangseingemeindung dem Ausgemeindungsantrag Durlachs stattgibt, wurde mit Szenenapplaus honoriert.
Manch historische Wahrheit wurde hingegen vom Publikum einfach ignoriert. So gab es bereits 1931 von einem Teil der Durlacher Bevölkerung Bestrebungen, eine Eingemeindung nach Karlsruhe zu vollziehen. Diese wurde damals allerdings seitens Karlsruhes abgelehnt, da Durlach zu diesem Zeitpunkt wirtschaftlich gesehen schlicht uninteressant für die aufstrebende Tochter war.
Gauleiter Robert Wagner war es dann „zu verdanken“, dass 1938 die alte Markgrafenstadt ihre Selbstständigkeit an Karlsruhe per Verwaltungsakt verlor.
Im anschließenden Multimediavortrag von Staats- und Verwaltungsrechtler Dr. Jan-Dirk Rausch und Samuel Degen vom Fotoportal DURLACH.ORG wurde die Entwicklung Durlachs veranschaulicht. In hunderten von Stunden hatten die Beiden Film- und Bildmaterial zusammengestellt und entführten die Zuschauer auf eine visuelle Reise durch die letzten Jahrzehnte.
In ihren Ausführungen machten Rausch und Degen deutlich, dass es nach dem 2. Weltkrieg bis 1989 dauerte, bis Durlach eine kommunale Mitbestimmung in Form eines Ortschaftsrates zugestanden bekommen hat. Dieser hat zwar einen nicht ganz unwichtigen Einfluss auch in den Karlsruher Gemeinderat, doch wünschten sich die Vortragenden eine schnellere Umsetzung der Anträge aus Durlach. So wolle der älteste, größte und wirtschaftsstärkste Stadtteil in Zukunft nicht mehr jahrzehntelang auf neue Bäder, Brunnen und Straßenbeläge warten müssen.
Ausklang fand der gelungene Abend bei einem ungezwungenen Umtrunk im Foyer der Karlsburg, bei dem die eine oder andere Anekdote ausgetauscht wurde.
Oliver Mächtlinger
www.durlacher.de
Samuel Degen (li) und Dr. Jan-Dirk Rausch (re) als Sprecher in ihrer Multimedia Show
Über 300 Zuschauer im übervollen Festsaal der Durlacher Karlsburg.
Siegfried Becker (re) von STUPFERICH.ORG drehte die Videoszenen in der Multimedia-Show, dokumentierte
den Festabend auf Video und organisierte die Technik der Show.
Ein großes Kapitel der Show setzte sich mit den katastrophalen Auswirkungen des 3. Reichs auseinander.
von links: Alexandrea Ries - Ortsvorsteherin von Durlach, Multimedia Akteure - Dr. Jan-Dirk Rausch und Samuel Degen,
Dr. Susanne Asche - Leiterin des Kulturamtes und Dr. Ernst Otto Bräunche - Leiter des Stadtarchivs
Fotos: Christine Gustai von durlacher.de. Zur Fotogalerie hier klicken
Anmerkung der STUPFERICH.ORG Redaktion:
Zur von uns veröffentlichen Einladung der Stupfericher zu dieser Veranstaltung hier klicken. Viele Ortschaftsräte, Amtsleiter, Baubürgermeister Michael Obert und Kulturbürgermeister Wolfram Jäger, der Landtagsabgeordnete Manfred Groh und Vertreter aller Parteien aus den Stadtteilen von Karlsruhe waren anwesend und wurden von der Gastgeberin Alexandra Ries herzlich begrüßt.
Auch viele an der Geschichte unserer Nachbargemeinde interessierte Stupfericher Bürger nahmen die Einladung an und waren bei der Jubiläumsveranstaltung in Durlach live dabei, so auch als Offizieller der Stupfericher Ortschaftsrat Jochen Nagler.
Samuel Degen von STUPFERICH.ORG übergab als Betreiber auch der großen "Durlacher Fotogalerie zum Mitmachen" DURLACH.ORG bei der Veranstaltung in einer Schenkung sein wertvolles Fotoarchiv über Durlach mit über 13.000 seiner Aufnahmen aus den Jahren 1975 bis heute an den Leiter des Karlsruher Stadtarchivs, Dr. Ernst Otto Bräunche. Diese sind somit fortan für wissenschaftliche Zwecke wie auch für private Verwendungen frei zugänglich.