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Erstellt am Sonntag, 07. Juli 2013 13:33
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Geschrieben von Samuel Degen
25+1 Jahre „Theater in der Orgelfabrik“
Nachdem wir im letzten Jahr unser 25jähriges Bestehen gefeiert haben, freuen wir uns sehr, Sie auch in diesem Jahr wieder begrüßen zu können.
Inzwischen schauen wir auf 45 Stücke zurück, über 62 Schauspieler/innen waren und sind bei uns, und in jedem Jahr gibt es mindestens eine Uraufführung.
Nach „Tod in Venedig“, „Titanic“, „Warten auf Molière“, „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“, „Der Impresario von Smyrna“, „Blaubart“, „Der Proceß“, „Der Meister und Margarita“ und „Der Untergang des Hauses Usher“, führen wir sie in diesem Jahr in ein Schloss, in dem Grusel und Schrecken herrschen, natürlich wie immer mit groteskem Humor gewürzt. „Der Fluch des Golem“ lautet der Titel. Aber damit Sie nicht so lange warten müssen, beginnt die Spielzeit mit der Wiederaufnahme von Franz Kafkas „Ein Bericht für eine Akademie“ schon im Juli, für alle diejenigen, die diese Aufführung im letzten Jahr verpasst haben. Also freuen Sie sich mit uns auf die neue Saison 2013.
EIN BERICHT FÜR EINE AKADEMIE
nach Franz Kafka
Wiederaufnahme am 12. Juli 2013
Weitere Vorstellungen am 13./ 17./ 19. und zum letzten Mal am 20. Juli.
Es spielen: Sven Fechner und Franco Rosa
Licht: Peter Schmitt
Inszenierung: Franco Rosa
Beginn jeweils 20.00 Uhr
Eintritt 14,- €/ 12,- € (Ermäßigte Karten für Schüler, Studenten, Auszubildende, Schwerbehinderte)
Bühnenfotografie: Samuel Degen
Nachdem sich das “Theater in der Orgelfabrik“ schon häufig Kafkas Romanen und Erzählungen zugewandt hat („Die Verwandlung“, „Das Schloss“ „Der Proceß“), steht in diesem Jahr die Wiederaufnahme von „Ein Bericht für eine Akademie“ auf dem Spielplan. Eine beißende Satire auf die Anpassung und das Funktionieren.
„…Nur ganz selten lässt dieser Rotpeter seine äffischen Wurzeln aufscheinen, und doch bleibt die tragische Dimension seiner Doppelexistenz stets spürbar. Besonders deutlich wird das in der eindringlichen Szene, in der der Impresario dem „Künstler“ auf der Bühne eine Banane auf feinstem Silber serviert. Dieser beginnt die Frucht mit vollendet kultivierten Tischmanieren zu vertilgen und kippt dann unversehens doch in animalisches Fressverhalten. Es ist diese Doppelbödigkeit, die dem 45-minütigen „Bericht“ in der Orgelfabrik seine besondere Eindringlichkeit verleiht. Regisseur Rosa und sein Protagonist Fechner, der die gewaltige Textmenge seiner Rolle souverän meistert, haben sorgfältig gearbeitet, subtile Details ersonnen und den Kafka-Text zu einem eindringlichen Plädoyer gegen menschlichen Hochmut und inhumanes Fortschrittsdenken zugespitzt. Das Publikum dankte ihnen mit nachdrücklichem Beifall. (Rüdiger Krohn in der BNN vom 24.9.2012)