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Erstellt am Montag, 28. November 2016 17:19
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Geschrieben von Presseinformation der Stadt KA / Samuel Degen
Tierschutzbeauftragte Dr. Jäger informierte sich über die Altersresidenz für Elefanten im Zoo Karlsruhe
Frühgymnastik in der Altersresidenz für Elefanten: Spaziergang mit Nanda vor Öffnung des Zoos
Abstimmungsrunde im Zoo Karlsruhe mit Landestierschutzbeauftragter Jäger und Amtsveterinären
Wie soll die Altersresidenz für Asiatische Elefantenkühe im Zoo Karlsruhe weiter ausgebaut werden? In einer Abstimmungsrunde haben sich Dr. Cornelie Jäger, Landesbeauftragte für Tierschutz, die Leitungen und Fachteams des Zoos Karlsruhe sowie die städtischen Veterinärabteilung im Ordnungs- und Bürgeramt (OA) kürzlich auf das weitere Vorgehen verständigt. „Wir wollen eine Elefantenhaltung, die den Tierschutzgedanken in den Vordergrund stellt. Wir haben in Karlsruhe die Möglichkeit, mit der Altersresidenz ein bislang einzigartiges Projekt weiterzuentwickeln“, betonten Jäger, Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt und OA-Leiter Dr. Björn Weiße als gemeinsames Fazit. Jäger und die Amtsveterinäre informierten sich zudem über das erste halbe Jahr mit der Elefantenkuh Nanda im Zoo Karlsruhe. Der ehemalige Zirkus-Elefant war im vergangenen Juni ins Badische gekommen.
Vereinbarung: Maya soll so bald wie möglich auch in den Zoo Karlsruhe kommen
Auch wenn die Aufnahme weiterer Tiere zurückgestellt werden soll, bis die baulichen Rahmenbedingungen weiter optimiert wurden: „Unser Ziel ist, auch Nandas frühere Gefährtin Maya so bald wie möglich in unser Tierschutzprojekt Altersresidenz aufzunehmen“, erläutert Reinschmidt. „Es wäre aufgrund der sozialen Bindungen zu Nanda die beste Lösung, Maya in den Zoo Karlsruhe zu holen“, befürwortet Jäger das Engagement des Karlsruher Zoos.
In fachlicher Abstimmung mit der Landestierschutzbeauftragten sowie den für Nanda und Maya zuständigen Veterinärämtern hat der Zoo zu Mayas Besitzer Hardy Scholl Kontakt aufgenommen. „Auch er möchte, dass Maya in den Karlsruher Zoo kommt. Deshalb haben wir eine Vereinbarung zur Abgabe initiiert“, berichtet Reinschmidt über das einvernehmliche Gespräch.
Ertüchtigung der Altersresidenz ist auf gutem Weg
Bereits auf gutem Weg ist die Ertüchtigung der Elefantenanlage. „Wir arbeiten mit Hochdruck an der baulichen Erweiterung sowie an weiteren Optimierungen für unsere Elefantenresidenz. Unser Ziel ist, die neue Freianlage bis Frühjahr 2018 fertigzustellen“, sagt Reinschmidt. Im Doppelhaushalt 2017/18 ist dieses Projekt enthalten. Das gilt zudem für Investitionen in die neue Luchsanlage am Lauterberg sowie das Raubtierhaus. Alle drei Projekte sind als Maßnahmen-Paket zu sehen, denn für die größere Außenanlage von Rani, Shanti, Jenny und Nanda sowie in absehbarer Zeit Maya muss das baufällige Südamerikahaus weichen. Das Raubtierhaus soll zu einem neuen Südamerikahaus werden, für die Luchse wird ab kommendem Frühjahr am Lauterberg ein großes Naturgehege entstehen.
Jede Änderung wirkt sich auf das soziale Gefüge der Elefanten aus
Mit Einfühlungsvermögen und fachlicher Kompetenz auf die Damen der Alters-WG einzugehen, war in den vergangenen Monaten die Herausforderung, der sich Revierleiter Robert Scholz und sein Team erfolgreich stellten. „Mittlerweile können unsere beiden Oldies Rani und Shanti mit Nanda tagsüber alleine auf der Anlage gelassen werden“, berichtet Scholz. Unter Aufsicht funktioniere es sogar mit allen vier Tieren. „Bis zu einem Jahr sollte man sich Zeit geben, um endgültig zu beurteilen, ob eine Zusammenführung erfolgreich war“, so Scholz. Jeder Neuzugang bringe Veränderungen im sozialen Gefüge für die Altersresidenz mit sich.
Positive Wirkung auf Rani
Die mittlerweile 61-jährige Rani sei aufgeblüht, nachdem Nanda dafür gesorgt hat, dass die „Karten neu gemischt wurden“, erläutert Scholz. Besondere Aufmerksamkeit sei bei Jenny gefragt. Die sehr auf den Menschen bezogene Elefantenkuh, die ebenfalls aus einem Zirkus stammt, ist gegenüber anderen Elefanten in ihrem Sozialverhalten manchmal etwas schwierig. „Wir kommen aber in Karlsruhe mit ihr zurecht“, berichtet Scholz. Bereits die heutige Gehege-Ausstattung ermögliche ein flexibles Tiermanagement. „So können wir ein Tier vorübergehend mit einfachen Barrieren abtrennen – ohne, dass der Kontakt zur Gruppe verloren geht.“
Auch an Unwägbarkeiten aufgrund altersbedingter Befindlichkeiten sei in einer Altersresidenz immer zu denken. So habe Shanti ein steifes Ellenbogengelenk und ist auf eine schmerzlindernde Dauerbehandlung angewiesen. Generell hat sich der Karlsruher Zoo auf seine alten Elefanten eingestellt. So gibt es in einem Teil des Stalles etwa extra Stämme, auf die sich die Elefanten in passender Höhe auflehnen und damit die Gelenke entlasten können. Auch nutzen manche der Kühe gerne die großen Sandanschüttungen, um sich darauf abzulegen. Zoodirektor Reinschmidt ist sich sicher, das Projekt positiv weiterentwickeln zu können: „Wir wissen, dass so eine Altersresidenz viel Arbeit und großes Engagement des Tierpfleger-Teams erfordert, dennoch stellen wir uns gerne dieser Aufgabe. Wir sind davon überzeugt, den richtigen Weg zum Wohle der Elefanten eingeschlagen zu haben.“