Stupfericher Sauschwänzle sorgen für sicheren Umgang mit der Motorsäge im Wald.
Petra Lott, Bildmitte, versorgt die Waldmänner mit Würstchen und Getränken. Zur Fotogalerie hier klicken
300 Jahre Thomashof, Vorarbeiten für den Historischen Kohlemeiler
Das Wohngebiet Thomashof feiert 2010, wie wir bereits berichteten, mit einem historischen Fest dieses Jahr seinen 300. Geburtstag.
Dieses Fest erinnert daran, dass der fleißige Tagelöhner und Köhler Thomas Dörner, auf seiner Wanderschaft aus Oberbayern kommend, Anfang des 18. Jahrhunderts im Gewann "Grauacker" sich am Ziel fühlte und deshalb dort sesshaft wurde.
Auf dem damals noch brachliegenden Gelände zimmerte sich der arme Holzfäller 1710 sein Häuschen, der Thomashof war somit geboren.
Seine Nachfahren leben noch heute auf dem Thomashof, in Stupferich und sogar in den USA.
Am 24. Oktober 2010 wird nun im Jubiläumsjahr das historische Geburtstagsfest öffentlich begangen; sowohl das Stadtamt Durlach wie auch die Ortsverwaltung Stupferich werden die Aktion unterstützen.
Viele Ideen entstanden nun im eingerichteten Festkomitee. Die reichen von einem historischen Handwerkermarkt über die Uraufführung eines eigens inszenierten Theaterstücks, Schnaps-Schaubrennen mit Verkostung, Vorfahren-Treff, die Enthüllung eines holzgeschnitzten "Thomashöfer" und vielen weiteren interessanten Programmpunkten für Alt und Jung.
Eines, wenn nicht gar "das" Highlight wird die Errichtung eines echten, heißglühenden Kohlemeilers sein, in dem bis zu 30 Ster Holz (30 qm) nach alter Tradition aufgeschichtet, abgedeckt und durchgeglüht werden sollen.
Hierzu hatte das Festkomitee beim Stupfericher Verein Sauschwänzle angefragt, ob die nicht das benötigte Hartholz beschaffen könnten. Dieses muss im Winter vor dem Abbrand geschlagen werden.
So traf es sich gut, dass der Verein gerade jetzt wieder einen Kurs (wir berichteten) zur Erlangung eines Motorsägen Führerescheins abhielt. So wurde als Ort der praktischen Unterweisung ein Waldstück im Rittnertwald hinter dem alten Forsthaus des Thomashofes gewählt, um das hierbei geschlagene Holz auf die gleich nebenan gelegene Lichtung ziehen zu können, wo der Köhlerhaufen errichtet werden wird.
Dieses mal wurden neun Schüler von zwei Ausbildern unterwiesen. Am Freitag, den 12. Februar standen 8 Stunden Theorie und am Samstag, den 13. Februar 2010 dann weitere 8 Stunden Praxis auf dem Stundenplan.
Kursleiter Bernhard Gartner unter der Assistenz von Bernd Doll hatten wieder alle Hände voll zu tun, die große Menge an Unterrichtsinhalten zu vermitteln.
Das praktische Ergebnis war dann aber auch zu sehen, der Holzstapel der von einem Bulldiog per Stahlseil aus dem Wald gezogenen und am Wegesrand aufgeschlichteten Holzernte, wurde im Laufe des Samstags immer höher. Der Sauschwänzles Vereinsvorstand Jochen Nagler freute sich sichtlich, ist doch wieder einmal sein Verein maßgeblich an der praktischen Heimatpflege der Region beteiligt. Petra Lott, eine direkte Nachfahrin des Gründers, ihre Oma hieß noch Dörner, versorgte die martialisch gekleideten Waldmänner mit Bockwürsten, Kaffe und Apelsaft und drückte auch somit durch praktische Hilfe ihre Freude am Fortschritt der Festvorbereitungen aus.
Die Stupfericher und Durlacher dürfen sich bereits jetzt auf ein originelles Fest freuen, an dessen Vorbereitung bereits jetzt viele fleißige Hände, ganz in der Tradition des Gründers, kräftig mit anpacken. Stuperich.org wird in dieser Sache weiter berichten.